Perspektivwechsel sind unbequem und anregend zugleich. Das gilt auch für unsere Sichtweisen zu unserem Nachbarland Polen. Bequemer wäre es, bei der gewohnten Sichtweise zu bleiben und nur wahrzunehmen, was sie bestätigt. Doch das wäre auch einseitig und langweilig. Darum: Lassen Sie sich durch unterschiedliche Sichtweisen verschiedener Expertinnen und Experten herausfordern und anregen. „Perspektivwechsel zu Polen am 12.09.17“ weiterlesen
Rundbrief 2 – 2017
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Lesenswert: „Warum Europa eine Republik werden muss: Eine politische Utopie“ von Ulrike Guérot
Europa? Krise!
Was bleibt einem als Europäer in der Krise? Resignation kann es nicht sein, denn sie gestaltet nichts, und was von selbst läuft, läuft bergab. Der Rückzug auf eine erwiesenermaßen unsinnige Scheinlösung wie Nationalismus kann es auch nicht sein. Denn dazu muss man die Lehren der Geschichte und die Bedingungen der globalisierten Welt gleichzeitig ausblenden. Eine andere Herangehensweise ist es, eine Utopie zu entwerfen.
Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin und Direktorin des European Democracy Lab in Berlin, entwirft in ihrem Buch Warum Europa eine Republik werden muss!: Eine politische Utopie das Bild eines als Republik geeinten Europas. „Lesenswert: „Warum Europa eine Republik werden muss: Eine politische Utopie“ von Ulrike Guérot “ weiterlesen
Es liegt an uns – Europaempfang zum Europatag 2017 im Oldenburger Rathaus
Über Europa lässt sich viel diskutieren, doch entscheidend bleibt, was Menschen zusammen tun!
Anlässlich der diesjährigen Europa-Woche luden die Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. gemeinsam mit Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zu einem Europaempfang in den Großen Saal des Oldenburger Alten Rathauses. Drei Gastreferenten*innen vom Rijnlandinstituut für grenzüberschreitende Bildungszusammenarbeit informierten und inspirierten am Sonntag unter dem Titel „Tatort Europa“ die rund 50 Gäste damit, warum und wie sie europäische Zusammenarbeit gestalten.
Auch wenn europafreundliche Politiker in anstehenden Wahlen in Europa die Mehrheit bekommen sollten, müsse man für Europa aktiv bleiben, betonte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zu Beginn der Veranstaltung. Denn die Probleme, die zu wachsender Europakritik geführt hätten, seien damit noch nicht beseitigt. „Wir brauchen Europa, aber Europa braucht auch uns“, so sein Fazit.
Was bedeutet Europa für uns und was steht auf dem Spiel?
Mit ihren persönlichen Antworten auf diese Frage leiteten daran anschließend Dörte Mierau, Cigdem Zantingh-Akcelik und Dr. Richard Delger vom Rijnland Instituut ihren Vortrag ein. Sicherheit, Freiheit, kultureller Austausch und Zusammenarbeit waren entscheidende Stichworte, zum Teil geprägt vom Aufwachsen im geteilten Berlin.
Ihr Institut ist ein seit drei Jahren bestehender Zusammenschluss international ausgerichteter Bildungseinrichtungen. Ungewöhnlich ist dabei die Zusammenarbeit von Hochschule und Berufsbildenden Schulen. Im Berufsschulbereich fehlten EU-weit noch einheitliche Richtlinien zur Anerkennung von Abschlüssen, erklärte Cigdem Zantingh-Akcilek. Unterschiedliche Schulsysteme in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erzeugten bei den Niederländern verwirrtes Kopfschütteln. Doch auf ideale Bedingungen will sie nicht warten. „Wenn man will, geht es trotzdem“, sagte sie.
Ein Europa der Menschen mitgestalten
Peter Meiwald, unser 1. Vorsitzender , bedankte sich in seinem Schlusswort bei der Stadt Oldenburg und den Gastreferenten*innen. Den Europatag, den wir am 9. Mai feiern, gebe es bereits seit 1964. Seitdem hätten wir Frieden und Freizügigkeit in Europa mehr und mehr als Selbstverständlichkeit erlebt. Damit sie erhalten bleiben, gelte es, Kritik ernst zu nehmen, eine Menge offener Baustellen anzupacken, Strukturen weiterzuentwickeln und Solidarität zu fördern. „Europa muss ein Europa der Menschen sein“, betonte Meiwald. Deswegen müsse der Schwerpunkt europapolitischen Engagements auf sozialem Ausgleich und einer Stärkung der Demokratie in der EU gesetzt werden. Unter anderem im Rahmen von Städtepartnerschaften gebe es schon jetzt zahlreiche Möglichkeiten für Austausch, Begegnung und Zusammenarbeit. „Es liegt an uns, das mit Leben zu füllen“, schloss er. Beim anschließenden Imbiss setzten Gäste und Veranstalter diese Aufforderung mit angeregten Gesprächen in die Tat um.
Europaempfang am 07. Mai 2017
Rund um den 09. Mai finden jährlich zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen der Europawoche statt. Anlässlich des 60. Jubiläumsjahres der Römischen Verträge veranstalten wir in diesem Jahr gemeinsam mit der Stadt Oldenburg am 07.05.2017 einen Europaempfang und freuen uns darauf, viele unserer Mitglieder dort zu treffen.
Nach einem Grußwort von Oberbürgmeister Jürgen Krogmann erwartet uns der geheimnisvolle Programmpunkt „Tatort Europa“, gestaltet vom Rijnland Instituut. Das Schlusswort von Peter Meiwald wird zum Mittagsimbiss überleiten.
Falls Sie die Einladung nicht erhalten haben, aber möglichst noch teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an Peter Meiwald.
60 Jahre Römische Verträge
Erst gut einen Monat alt und inhaltlich fast vollständig aktuell – unsere
Presseerklärung vom 20. März 2017
(von: Peter Meiwald, 1. Vorsitzender)
60 Jahre Römische Verträge – Europas größtes Friedensprojekt
Am 25. März vor 60 Jahren wurden mit den Römischen Verträgen die zentralen Eckpfeiler für eine seither andauernde Phase weitgehenden Friedens im Rahmen der heutigen Europäischen Union gesetzt.
Gerade in der heutigen, von seit Jahrzehnten nicht mehr gekannten nationalistischen und rassistischen geprägten schwierigen Zeit in Europa ist dieses Datum sowohl ein Grund zu feiern wie auch ein Anlass zur Besinnung auf die Grundwerte unserer Wertegemeinschaft.
Freizügigkeit für Menschen, Waren, Dienstleistungen und auch Kapital haben unseren Kontinent zusammenwachsen lassen. Gleichzeitig wird nicht erst seit der Finanzkrise seit 2008 und der Brexit-Abstimmung im vergangenen Jahr deutlich, dass wir von der Verwirklichung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der EU noch sehr weit entfernt sind und dass die Kluft zwischen den Erstunterzeichnerstaaten der Römischen Verträge und vielen später beigetretenen Ländern noch sehr groß ist.
Mangelnde Solidarität im Umgang nicht nur mit der seit vielen Jahren zunächst den Süden Europas, seit 2015 auch Deutschland, Österreich und die Balkanstaaten betreffenden Flüchtlingskrise lassen die Zweifel wachsen, ob die EU und ihre Mitgliedsstaaten in der Lage sind, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.
Doch Kleinstaaterei können wir uns heute nicht mehr leisten. Die grenzüberschreitenden Probleme, die uns alle betreffen, wird kein Staat mehr alleine bewältigen können. Wir brauchen ein Europa, in dem die Bürgerinnen und Bürger wieder JA zu Europa sagen, damit Europa nachhaltiger, solidarischer und gerechter wird und so einen Gegenentwurf zum Nationalchauvinismus der rechten Populisten darstellen kann.
Ermutigend ist immerhin, dass sich in der Pulse of Europe-Bewegung immer mehr Menschen zusammentun, um in mittlerweile 8 Ländern FÜR das Friedensprojekt Europa zu demonstrieren.
Auch in Oldenburg hat sich jetzt ein Koordinierungskreis gegründet, der zu Pulse of Europe aufruft. Los geht’s am kommenden Sonntag, dem 26. März, um 14.00 Uhr auf dem Julius-Mosen-Platz. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, mit oder ohne Europafahnen Teil dieser großen europäischen Bürgerbewegung zu werden.
Die Initiator*innen von Pulse of Europe haben nämlich eine wichtige Sache sehr gut verstanden: Die Krise der Europäischen Union ist so tief, dass die Bürger*innen sich einmischen müssen, damit es nach vorne geht und nicht zum Zerfall.