Überwältigt vom riesigen Interesse der Menschen aus Oldenburg und umzu waren wir mit einem vollen Bus in der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas, Leeuwarden, der Hauptstadt der niederländischen Provinz Fryslan.
Engagierte Guides gaben uns in zwei Gruppen zunächst einen schönen Einblick in die Stadt mit dem schiefen Turm des Oldehove, bevor wir auf eigene Faust die kulturellen Attraktionen zwischen altem Gefängnis, Fries Museum und neuen Gedichten an den Haustüren des Bollemanssteeg weiter erkundeten.

Sympathisch, wie die niederländischen Friesen die Herausforderung, für ein Jahr (neben La Valetta) zur Kulturhauptstadt zu werden, nutzen, um nicht nur Kunst und Kultur in diversen Dimensionen Räume zu erschließen, sondern auch das Selbstbewusstsein der Stadt und ihrer Bewohner*innen nachhaltig aufzuwerten. Highlights wie der in der Stadt geborene M.C.Escher, der an vielen Stellen in der Stadt präsent ist, finden ihren Platz ebenso wie temporäre Installationen und architektonische Metamorphosen wie am Haniasteeg oder eben des Gefängnisses, in dem jetzt ein hippes Hostel ebenso Platz gefunden hat, wie diverse Ateliers und kleine Initiativen und ein Café.

So bot sich uns ein Bild einer äußerst vitalen Stadt, in der alte Substanz und neue, inklusive Start-Up- und Studenten-Kultur sich gegenseitig bereichern. Und so soll es in unserem Europa ja auch sein – nicht nur in den jeweiligen Kulturhauptstädten, die aber als Leuchttürme für die Entwicklung lebendigen europäischen Austausches dienen können. Leeuwarden wird diesem Anspruch auf jeden Fall gerecht – und uns als Vorstand der Europäischen Föderalisten hat der bereichernde Tag auf jeden Fall motiviert, bei Gelegenheit gerne wieder solche Exkursionen in die Umgebung zu organisieren. Denn auch durch gegenseitiges Kennenlernen der Kultur wächst unser europäisches Friedensprojekt zusammen, auch wenn z.B. bei den Schienenverkehrsverbindungen in unser nächstgelegenes Nachbarland noch viel Luft nach oben ist.